Modell der Korvette H.M.C.S. "SHAWINIGAN", K136
FLOWER CLASS CORVETTE
zuletzt überarbeitet am 08.02.2019



Ende 2006 kam der Bau dieses Modells in Gang, welches von dem Standardbausatz des ehemaligen Matchbox - Bausatzes und des derzeit unter Revell vertriebenen Bausatzes um einiges abweicht. Natürlich finden sich auf den Seiten von Bop Pearson viele Links mit Beispielen wie der ursprüngliche Bausatz in die Version des ursprünglichen Walfängers umgebaut werden kann. Entsprechende Links sind weiter unten zu finden. Nach einigem hin und her habe ich mich bei der Projektierung für die Ausführung der "Shawinigan" entschieden. Inzwischen ist die Rohbauphase abgeschlossen, das Modell vollständig lackiert, und der technische Ausbau komplett fertig. Das oben stehende Bild zeigt meine "Shawinigan" mit fast fertigem Tarnanstrich, wobei ich wieder einmal von dem Standard abgewichen bin, was das Unterwasserschiff angeht. Es ist wieder mal schwarz.    


Baubericht:

Grundsätzlich sei hier für Anfänger gesagt, das dieses hier eine tiefgreifende Modifikation des Originalbausatzes ist. Man muss sich schon darüber im klaren sein, das solch eine andersartige Ausführung von dem Originalbausatz unterscheidet. Hat man erst einmal angefangen den Umbau in Angriff zu nehmen, so gibt es keine Möglichkeit die alte Version wieder her zu stellen. Auch für den späteren Fahrbetrieb stellt sich die Sicherheitsfrage, da nun das endgültige Modell besonders bei stärkerem Seegang erheblich empfindlicher für quer laufende Wellen ist. Schließlich verliert das Modell ca. 35% des ursprünglichen Oberdecks. 

Modifikationen der Originalteile:
Soweit möglich werde ich mich bei Modifikationen auf die ursprüngliche Bauanleitung von Revell beziehen und in Textform die Veränderungen des entsprechenden Teiles angeben, Bei komplexeren Umbauten werden auch entsprechende Skizzen und Fotos dabei sein.

 

Modifikation der vorderen Rumpfschalen:
Zunächst sind die Rumpfschalen zu bearbeiten. Es sind auf einer Höhe von ca. 15 mm an den vorderen Schalen die Seitenwand mittels Laubsäge soweit wegzusägen, das später die Kante der Außenhaut bündig mit einem Streifen aus 2 mm Polystyrol mit ca. 6 mm breite aufgefüllt werden kann. Das ist also der zukünftig fortgesetzte Handlauf vom Heck her gesehen. Die Feinarbeit sollte mit einer Feile ausgeführt werden. Das Ende des Bogens in das ursprüngliche Hauptdeck ist mit einem unbestimmten Radius auszuführen. Der Übergang in das Oberdeck liegt 5 mm vor den Kanten des unfertigen Munitionsgalgens. Am besten verdeutlicht dass das folgende Bild. Der im Radius erforderliche fortgesetzte Handlauf wurde von mir aus dem Rest eines Spritzlinges in Trapezform hergestellt. Mit ein bisschen Wärme kann man das Stück dann in den Radius einpassen und verkleben. Erst danach sollte die Anpassung mittels Laubsäge und Feile an die zukünftigen Konturen erfolgen. Nun ist noch der Bordwandbereich im Auslauf des Radius zu betrachten, da sich hier beim Original noch Bullaugen befinden. Diese sind meist störend, und somit an der Außenhaut plan mit der Rumpfoberfläche zu bearbeiten. Das Loch ist mittels Polystyrol oder einem übrigen Bullauge zu verkleben und nach der Trocknung plan zu bearbeiten. Ein bisschen Spachtel tut auch seinen Teil dazu bei.

Der Teil des Oberdecks, der sich im Normalfall ein Deck höher befindet wird stumpf vor das hintere Deck geklebt. Der Bereich der Geschützplattform muss sauber abgesägt werden. Hier steht man dann auch erst einmal vor der Qual der Wahl den Bereich darunter wie beim Original offen zu gestalten, oder wie bei mir die geschlossene Variante zu wählen. Da ich beabsichtige unter dem Geschütz meinen Empfänger und Fahrtregler zu positionieren habe ich die geschlossene Variante gewählt. Des weiteren sind nun, entsprechend des zukünftigen, veränderten vorderen Aufbaus auch der Ausschnitt für den Aufbau vorzusehen und einzubringen. Das Deckhaus ist vorne breiter als der Rest des Aufbaus. Dieses habe ich für die weiteren Aufbauten vernachlässigt und einen durchgehend rechteckigen Ausbruch, wie von den Originalteilen vorgegeben, ausgeführt. An den entsprechenden Bereichen habe ich dann später eine aus 2 mm starkem Polystyrol bestehende Sülkante von ca. 20 mm Höhe aufgeklebt, auf die später der Aufbau satt aufgesteckt wird. Dieser hat die Abmessungen an den Außenkanten von 389 x 65 mm. In der Horizontalen ist diese in Form einer Kurve auszuführen, deren Form recht schwierig zu beschreiben ist, von daher sollte man sich die Erstellung dieser Süllkante wirklich durch den Kopf gehen lassen. Es ist wirklich zu empfehlen diesen Schritt erst nach dem Einkleben des Hauptdecks zu vollziehen. Nach einer ausgiebigen Trocknungszeit von mindestens 24 Stunden kann das neue, verlängerte Oberdeck mit viel Zeit und Mühe satt in die neue Position eingearbeitet werden. Hierbei kann es nützlich sein sich Hilfspunkte mittels Polystyrol an die vorderen Punkte einzukleben, entsprechend den Auflagern achtern, da man sonst stundenlang versuchen muss das Oberdeck richtig in der Höhe zu positionieren. Erst wenn das Oberdeck sauber eingeklebt wurde sollte nun vorsichtig die Sülkante für den Aufbau angepasst und aufgeklebt werden. Nichts ist ärgerlicher, als wenn die Kontur der Unterkante mit der des Decks nicht übereinstimmt. Dieses ist auch für den späteren Fahrbetrieb ein sicherheitsrelevanter Faktor, da bei überschwappen von Wasser wohl der Bereich nass werden kann, jedoch möglichst nichts davon in das Modell innere eindringen soll. Des weiteren ist nun auch an das Ablaufen des Wassers zu denken. Darum sind die 2 x 3 Wasserabläufe in die Bordwände entsprechend den bereits vorhandenen Durchbrüchen einzuarbeiten. Hier wurde beherzt an den ausgerechneten Positionen mit einem 3mm Bohrer gebohrt, und anschließend mittels Feile der  Durchbruch den vorhanden Ausbrüchen entsprechend ausgefeilt. Siehe Bild.

Ausführung des Geschützdecks
Unter dem Geschützdeck soll, wie bei der "Rosthern" die Fernlenkanlage seinen Platz finden. Von daher ist dieser Bereich von mir auch so ausgeführt worden, dass dort bei schlimmsten Wetter möglichst kaum Wasser eindringen soll. Der Übergang zur Back wurde von mir mit einem Rest der Decksunterstützung unterfüllt, so das hier auch kaum Wasser eindringen kann. Auf der Seite der neuen Oberdeckskante habe ich ein Stück Polystyrol soweit eingepasst, das von dort auch kein Wasser auf die Fernlenkkomponenten schwappen kann. Dort überlappen ist vom Geschützdeck ein Teil des ehemaligen Schotts der Aufbauten, in Verbindung mit einem nicht benötigtem Reststück der Aufbauten komplett verbunden worden. Diese Einheit ist satt in das Oberdecksgefüge eingepasst worden.

Der veränderte Aufbau
Gegenüber dem Original Bausatz sind hier für den vorderen Aufbau sämtliche Teile neu zu fertigen. Dies erfordert Konstruktionsarbeit. Bei meinen Studien der vorhandene Umbauten habe ich 2 Varianten des Umbaus erkennen können. Ich bevorzugte jedenfalls die einfache Variante, da der Unterschied zu der leicht abgewandelten Konstruktion nur minimal ist, da sich diese nur auf leicht schräge Kanten in der Längskonstruktion auswirkt. Wer gerne selber den Aufbau konstruieren möchte, dem sei gesagt, dass der Seitenriss des Revell Bauplans nicht stimmt. Die Höhe der Aufbauten ist gestaucht. Hier sind wirklich die Höhe der Originalaufbauten aus dem Bausatz zu übernehmen, also ziemlich genau 33 mm. Alles andere führt zu einer gestauchten Version der vorderen Aufbauten, so wie bei mir. In meinen Skizzen habe ich diesen Fehler jedoch nun ausgemerzt! Die Skizzen der Einzelteile beziehen sich auf eine Materialstärke von 2 mm. Wer eine andere Materialstärke verwendet muss entsprechend die Angaben für die Höhe umrechnen. Hier die Darstellung der Einzelteile, wie ich dieses mit CorelDraw für mein Modell konstruiert habe. Die Version mit dem Copyright vom 05.11.2007 sollte nun Fehlerbereinigt sein. Die Konturen der Teile auf das Polystyrol zu übertragen habe ich wie folgt gelöst. Ich habe einen Ausdruck mittels eines Pritt - Stiftes auf das Polystyrol geklebt und dann alle Teile mittels Laubsäge (Dekupiersäge geht natürlich auch) ausgesägt. Anschließend wurden alle Teile sauber gefeilt und für das Zusammenkleben vorbereitet. Dazu gehört auch das Polystyrol an der Oberfläche leicht anzuschleifen, damit später auch der Farbanstrich hält. Und damit später unsere Besatzung auch nicht über Bord geht ist ja auch noch eine Reling nicht zu vergessen. Dafür sollte man vor dem Zusammenkleben der Teile auch schon mal die Bohrungen für die Relingstützen einbringen.

Ich habe die Einzelteile an den vertikalen Klebekanten mit einer 45° Schräge versehen um somit eine breitere Klebekante zu bekommen. Das hat auch den Vorteil, dass die Fenster im Aufbau auch bis in die Ecken gehen können. Die Einzelteile sind dann mit Hilfe von Tesafilm und Polystyrol - Kleber Stück für Stück zusammengeklebt worden, wobei nach jedem verkleben die Winkligkeit überprüft wurde. Die Teile 6 und 7 sind noch so zu bearbeiten, dass diese auf die Teile 2 und 3 so aufgeklebt werden können, das auch noch eine Auflage- oder Klebefläche für die Teile 10 und 11 verbleibt. Auch darauf achten, das diese hinten an den leicht erhöhten Aufbau stoßen. Das Steuerhaus mit Deck, Teile 15 bis 20 sollte zunächst noch nicht auf den Aufbau geklebt werden. Denn es sollte ja noch eine Verglasung eingebracht werden, und der Niedergang soll ja auch noch da in die Luke rein. Das wird schlecht funktionieren, wenn der Aufbau schon komplett zusammen gebaut wurde. Teil 15 sollte hinten bündig mit der hinteren Wand verklebt werden, so dass dieses Teil nach vorne überhängt. Das Steuerhaus soll so aufgesetzt werden, das Teil 17 bündig mit der Fläche von Teil 1 ist. Und das alles natürlich auch mittig zur Schiffslängsachse.  

    Der achtere Aufbau ist auch noch etwas zu modifizieren. Dazu gehört das versetzen der Basis der Flak nach achtern und je nach Ausführung des Modells ist noch die Masthalterung in das Achterdeck hinter den Schornstein zwischen die beiden Lüfter zu versetzen. Dieses jedoch nur bei einigen Schiffen. Also diese beiden Teile beherzt mittels Laubsäge aus den Teilen aussägen und an den neuen Stellen wieder sauber anzukleben. Auch das Profil des hinteren Aufbaus ist leicht verändert. Dieser ganze Umbau ist von Bop Pearson bereits ausführlich beschrieben worden. Hier dazu der Link. Converting the Revell (Matchbox) 1/72 Flower Class Corvette into a typical RCN Flower.


  Auch für meine Ausführung des Modells sind die folgenden Links zu Seiten von Bop Pearson. Zum einen die Variante der Ausrüstung mit den kanadischen "Whaler"
  Converting the Revell/Matchbox 1/72 Flower into an RCN Corvette: Pt 2 Kitbashing a 27' Whaler
zum anderen eben die Bauausführung in die so genannte "short fo'c'sle" Version. 
Converting the Revell/Matchbox 1/72 Flower into an RCN Corvette: Pt 3 Backdating to a Short Fo'c'sle
Ein weiteres Thema für mich ist noch die Ausrüstung mit dem Minenräumgeschirr
Matchbox/Revell Flower Class: Pt.6 RCN Minesweeping Winch
In der Version der Shawinigan ist jedoch nur der Mast zwischen Geschützdeck und dem Aufbau gefragt. Hier habe ich mir wie folgt geholfen: Aus einem Reststück Plexiglases wurde ein Stück 30 mm lang und 8 mm breit ausgesägt. Darin wurde eine Bohrung 3,5 mm um ca. 10° schräg eingebohrt. Eine Bohrung von 4 mm wurde noch in das Oberdeck an der Position des Mastes gebohrt und das Stück Plexiglas dann unter dieser Bohrung mittels Kunststoffkleber verklebt. Eine Schraube M3 hilft da zur Positionierung, und es ist darauf zu achten das die Schräge Bohrung nach hinten zeigt! Der Mast ist dann noch über dem Absatz unter ca. 30° schräg abgesägt worden, und aus einem Rest vom Spritzling verlängert worden. Mittels meiner Schleifmaschine (ein umgedrehter Flächenschleifer geht auch) wurde dann der Durchmesser gleichförmig angepasst. Das Ende des verlängerten Mastes wurde leicht konisch ausgeführt um diesen dann in die Bohrung stecken zu können. Hierbei natürlich auch auf die Länge des Mastes achten. Zum Schluss habe ich noch die Leiter, die zum Ausguck führt ca. 40 mm vom Ende etwas abgebogen, damit für den Ausguck die Möglichkeit besteht vom Steuerdeck aus in den Ausguckskorb aufzusteigen. Das ganze soll noch durch Streben etwas verstärkt werden. 

Weitere abweichende Details:
Die am Schornstein befindliche Ablüftung Teil H6 aus der Baugruppe 105 steckt im Normalfall

in der Baugruppe 88. Da diese Baugruppe hier nicht vorhanden ist habe ich das Teil wie folgt abgewandelt: Die schräg auslaufende Verrohrung ist in der Biegung unter 45° abgesägt worden und um 180° verdreht wieder angeklebt worden, wodurch sich eine gerade Rohrform ergibt. So ist dieses Teile nur noch in Längsrichtung am Schornstein in der Länge anzupassen, so dass es praktisch ins Oberdeck geht. 

Der Antrieb des Modells:
Hier habe ich in letzter Zeit immer wieder herumexperimentiert, bis ich zuletzt auf die nun von mir verbaute Lösung kam. Zunächst wollte ich die gesamte Bordspannung auf 12 Volt haben, somit sollte auch der Fahrmotor mit 12 Volt laufen. Der Fahrtregler, TOP 40C, Best.-Nr. 22 50 49, liegt schon einige Monate für dieses Modell bereit, wobei es sich um einen nicht mehr lieferbaren Regler von Conrad handelt. Es ging nun darum den von mir ausgewählten Fahrmotor, Graupner SPEED 700 BB Turbo, Best.-Nr. 6317 so in das Modell einzubauen, dass dieser kaum Schwingungen an den Rumpf abgeben kann. Auch sollte das hin und her mit Kupplungen endlich zu Ende gehen. So habe ich eine starre Kupplungsbuchse gewählt, Graupner Best.-Nr. 3374, welche eine Bohrung 5H7 auf 4 H7 hat und somit optimal für meinen Motor und die 4mm Welle passt. Die Welle wurde noch um 10 mm verkürzt und dann mittels der Kupplungsbuchse mit dem Motor verbunden. Die Halterung des Motors ist komplett aus 6 mm Plexiglas, was noch in der Bastelkiste lag. Der Motor ist an ein selbstgefertigtes L - Profil geschraubt. Der an der Antriebseite des Motors liegende Schenkel hat natürlich auch die Ausnehmungen für die motorseitigen Kühlöffnungen. Die obere Seite des Profils wird nun zum Träger. Kreuzweise über den Schwerpunkt des Motors wurden 4 Bohrungen eingebracht, so wie auch in den beiden Seitenteilen des Motorträgers. Die mechanische Verbindung dazwischen sind handelsübliche Schwingungsdämpfer aus Silikon, Pearl Bestell -Nr. PE2591, welche vorzugsweise zur mechanischen Entkopplung von Lüftern in PCs verwendet werden. Diese wurden nun zuerst in die Seitenplatten eingedrückt, und anschließend in die Bohrungen des L-Profils gezogen. Die Seitenteile wurden vorher an der Unterkannte entsprechend der Einbauposition angepasst. Nun habe ich die gesamte Antriebseinheit in das Modell eingesetzt und Stevenrohr, sowie Motorträger im Modell verklebt. Nach 24 Stunden hatte ich dann einen schwingend aufgehängten Motor, der dann nur noch wie ein Kätzchen schnurrt.
 

Nach dem ich nun zuletzt meist nur den Pinsel geschwungen habe, so sieht das Schiffchen doch schon ganz ordentlich aus. Für die Farbgebung habe ich mich dieses mal für etwas dezentere Farben entschieden, vornehmlich fast alles Humbrol - Farben. Die von mir verwendeten Farbtöne wie folgt:

Unterwasserschiff mattschwarz:    Humbrol matt 33
Grundfarbe des Rumpfes und Aufbauten eisgrün:    Humbrol matt 23
Die Camouflage grün:    Humbrol matt 90
Die Camouflage blau:    Humbrol matt 65
Geschützdeck, Geschützplattform, Deck achterer Aufbau und Seitengänge Brücke grau: Revell matt 76
hintere Back, Deck und Dach Steuerhaus, Deck Beiboote und Hauptdeck holzbraun:    Humbrol matt 26

So habe ich das gute Stück am 28.10.2007 noch eben schnell per Digicam abgelichtet. Der Nachmittagssonne sei Dank.


Das darauf folgende Wochenende stand ganz im Zeichen der Elektrik und Fernsteuerung. Zunächst habe ich die Basisplatte für die Fernlenkanlage aus Polystyrol hergestellt und grob in das Vorschiff eingepasst. Auch drei Streifen mit 20 mm breite wurden vorgesägt. Dazu kamen aus einem alten Rechner zwei Metallwinkel, die schon mit M3-Gewinde ausgestattet waren. Daran soll das ganze dann später im Modell befestigt werden. In die Basisplatte kamen dann noch zwei Ausnehmungen, die eine für den Fahrtregler, die andere für die Durchführung der Leistungslitze von Motor und Akku. Die Metallwinkel wurden passend zur Bordwand im Schraubstock weiter gebogen, und die Bohrungen in die Basisplatte so platziert, dass keine Bullaugen verdeckt werden. Dann wurde das ganze montiert und die Metallwinkel ins Schiff eingeklebt. Die Streifen wurden dann passend für den Empfänger abgelängt und um den Empfänger herum auf die Basis aufgeklebt. Es bleibt noch etwas Platz für einen späteren Multiswitch - Baustein. Danach habe ich mich um die Verkabelung der Elektrik gekümmert. Die Teilweise schon vorher in Länge abgeschnittenen Kabel wurden mit Flachsteckern, bzw. mit den entsprechenden Steckern versehen. Der Entstör - Baustein von Conrad, Best.-Nr. 234532, wurde mit den 5 Kabelenden verlötet und die 3 Anschlüsse für den Motor auch gleich verbunden. Der mittige Anschluss per Steckschuh wurde unter einer der Schrauben für den Motor angeklemmt, die beiden anderen per 4,2mm Flachsteckschuh an die beiden anderen Motoranschlüsse. Die Zuleitung vom Fahrtregler wurde durch den Rumpf gezogen, und enden nun ausreichend lang unter der Empfangsanlage. Hier habe ich die am Fahrtregler vorhandene Steckverbindung entfernt und dafür Goldkontaktstecker, Conrad Best.-Nr. 224003 verwendet. Diese fand ich auf Grund des Büschelsteckers und des zugesagten Querschnittes von 4²mm erheblich vertrauenswürdiger. Die Leitungen der Akkus wurden auch verlegt und mittels Tamiya - Buchse, Conrad Best.-Nr. 223980, angeschlossen und ebenfalls zum Fahrtregler geführt. Zum Schluss fand noch eine kleine Halterung für den Mini - Servo, Conrad Best.-Nr. 230500, im Heck Platz, welcher auch gleich mit den üblichen Bauteilen an das Ruder angeschlossen wurde, sowie das Steuerkabel verlängert und durch den Rumpf gezogen. Anschließend wurden noch die Fettfüllung der Welle eingebracht und alle Madenschrauben vom Antrieb nachgezogen. Nun kam der erste Probelauf der Anlage. Fernsteuerung eingeschaltet, Servostecker in den Empfänger gesteckt und der Fahrtregler eingeschaltet (BEC - System). Die Drehrichtung des Servos passte schon mal von vornherein, fehlte nur noch die Feineinstellung. Der Antriebsmotor drehte zunächst falsch herum, also erst mal umpolen. Nach zwei Minuten hatte sich auch das Fett bis zu den Lagerstellen der Welle bewegt, worauf dann auch mal die volle Drehzahl abgegeben werden konnte. Wie erhofft gab es da nur ein leises surren des Motors, was für den Fahrbetrieb im Wasser ein stilles Fahrverhalten verspricht. Der Motorträger hat sich voll bewährt. Das ganze sieht dann nun so aus.
Basisplatte mit Empfänger und Fahrtregler. Es ist noch Platz für den weiteren Ausbau. Die mit Halterung A - Förmig eingesetzten Akkus mit Verkabelung. schwingend aufgehängter Antriebsmotor mit darüber liegendem Entsörfilter komplett verdrahtet. Dahinter starre Kupplung fluchtend mit Stevenrohr, Schmiernippel und Welle. Miniservo per Polystyrolteile direkt am Ruderhorn

Das dann folgende Wochenende stand ganz im Zeichen der Reling. So habe ich dann mal Stück für Stück ca. 80 Relingstützen in die entsprechenden Bohrungen eingearbeitet, wobei doch einige Bohrungen doch erheblich nachgearbeitet werden mussten. Es kamen Relingstützen von Graupner Best.-Nr. 340 zum Einsatz, welche 3 Züge aufweisen. Das weicht vom Original ab, da damals nur 2 Züge verwendet wurden, habe aber keine anderen passend zum Modell gefunden. Jedoch habe ich auch schon andere Modelle dieser Klasse mit 3-zügiger Reling gesehen. Der obere Zug wird mit gestrecktem Kupferdraht belegt, die beiden unteren mit einem dünneren Stahldraht versehen. Besonders im Bereich der Brücke musste der Stahldraht durch Garn ersetzt werden, da durch die Sprünge der Reling der Draht einfach nicht zu händeln war. 

Die nächsten Ausbauschritte sind: Die Schiffskennung anzubringen, den Farbanstrich zu vollenden und noch so einige kleinere Sachen. Im übrigen habe ich vor meine beiden Korvetten dann mit einer Fernsteuerung zu fahren. Meine Lebensgefährtin meint zwar, das sei unmöglich, da ein Mann nicht multitaskingfähig ist. Ich werde es aber dennoch versuchen. Wenn sich diese Bauausführung im Betrieb weiter bestätigt, so werde ich die "Rosthern" technisch auch entsprechend umrüsten. Das hat dann den Vorteil, dass die identische Ausrüstung auch ein echtes Flottenballett möglich macht, also ein schönes fahren in Formation. Das trimmen des Modells in der Badewanne war relativ schnell abgeschlossen. Es passte auf den ersten Blick recht gut. Später wurden dann noch mal achtern ca. 100 Gramm Blei hinter dem Schmiernippel angebracht, da im Fahrbetrieb doch eine leichte Buglastigkeit auftrat.

Bei einem unserer letzten Fahraktionen am See fiel uns auch noch auf, dass unsere kleine Flotte ja gar keinen passenden Anlegeplatz hat. Also werden wir auch noch in der nächsten Zeit noch einen Ponton zum Anlegen bauen, natürlich passend zum Maßstab 1/72, wo unsere Dampfer sich dann auch mal an die Pier legen können. Weiteres dazu unter dem Titel "Ponton".

Die "Whaler" sind immer noch nicht fertig, aber dass war zwischenzeitlich auch nicht so wichtig. Ich habe mich da eher mit dem altern des Modells beschäftigt, was mir auch beim Rumpf soweit ganz gut gelungen ist. Der Aufbau muss da noch etwas warten, bis der Rost auch dort Einzug hält. Zu Pfingsten 2008 habe ich mich dann mit der "Shawinigan" und der "Rosthern" gen Friesland aufgemacht, wo wir dann am Muttertag am späten Nachmittag zum Sander See gefahren sind. Dort kam dann der erste Einsatz der "Shawi" in offenem Gewässer.

Von den Eigenschaften der "Rosthern" ausgehend wurde das Modell beherzt in die 10 cm hohen Wellen gesteuert. Fataler Fehler. Der Rumpf schaukelte sich auf und Sekunden später bekam die Back eine halbe Welle ab, was schon den ersten Wassereinbruch verursachte. So musste ich erst einmal das gute Stück wieder an Land holen, um mir das Ergebnis des Treffers anzusehen. Der Empfänger hatte es gut überstanden, das Soundmodul (immer noch nicht im Gehäuse) hatte einen Wassertropfen auf den Anschluss des Empfängerkabels bekommen, und wollte zunächst nicht mehr arbeiten. Das größte Problem war jedoch ein, aus der verklebten Halterung geschlagenes, Servo für das Ruder, sowie eine gebrochene Klebestelle der Ruderanlage. Diese Schäden wurden am Abend noch in der befreundeten Werft Instand gesetzt. 

Um die weiteren Ergebnisse der Reparatur zu überprüfen, wurde am Pfingstsonntag wieder Modell und Fernsteuerung eingepackt, diesmal hatten wir uns aber ein kleineres Gewässer in einer Wohngegend ausgesucht. Hier wurden dann auch die folgenden Bilder der drei Korvetten "Snowberry", "Shawinigan" und der "Rosthern" gemacht.

Tags drauf, am Pfingstmontag, wurde nur die Shawinigan von mir mit zum See genommen, da wir doch noch einige Testfahrten für den Antrieb durchführen wollten. Die Konfiguration des alten Conrad - Fahrtstellers mit dem Motor von Graupner in der selbst gefertigten schwingungsfreien Lagerung und der steifen Kupplung ist absolut leise, kaum zu hören bei Fahrtstufen die dem Modell zum Original entsprechen. Diese wird schon bei einem drittel des Hebels an der Fernsteuerung erreicht. Somit bleibt genug Reserve um mal schnell aus einer heiklen Situation das Modell in Sicherheit zu bringen. Wir haben es nicht nachgemessen, schätzen jedoch die AK - Geschwindigkeit auf 1 m/s, dass mit einem Standardpropeller von Graupner Ø 45mm mit 0,35 Steigung. Rückwärts ist dieser Propeller jedoch für dieses Modell nicht geeignet, da dieser nur mangelhaften Schub erzeugt, und auch eher zum Schaum schlagen neigt. Es wird da sicher der Nachbau in Messing aufgezogen, der noch in der Bastelkiste liegt.  

Jedenfalls zeigt sich auch dieses Modell auf ruhigen Gewässern als gutmütiges Modell, und es wird auch sicher raueres Wasser abwettern, wenn ich noch die weiteren unsicheren Stellen abgesichert habe. Zumindest war das Modell für die Saison 2008 fahrbereit, und machte auch mit dem Soundmodul auf dem Teich richtig viel Spass die Zuschauer mit gutem Sound zu verblüffen. 

Da aus vielerlei Gründen die weiteren Bauaktionen zu diesem Modell ins Stocken gerieten wurde erst wieder kurz vor Ostern 2009 die "Shawi" seeklar gemacht und die Akkus voll geladen. Hierbei zeigte sich dann auch, das Akkus auch nicht ewig halten! Obwohl gepflegt und ausreichend geladen ging eine Zelle eines Akkus nach einer halben Stunde Fahrzeit in die Knie, und die Restenergie reichte noch gerade dazu das Modell ans Ufer zu holen! Jedenfalls stellten wir später durch messen des Akkus fest, das die Spannung einer Zelle erheblich zusammen gebrochen war. Nur mit Mühe konnte man dem Akku gerade noch 6 Volt entlocken! Am nächsten Tag ging dann die Aktion von neuem los, und unsere Modelle wurden mit frischen Akkupacks ins Wasser gelassen! Auch eine digitale Spiegelreflexkamera war dabei, mit der unter anderem die folgenden Bilder gemacht wurden.

Nachtrag vom 02.05.2010. In der Zwischenzeit habe ich das Modell mehr gefahren als dran gebaut. Das sollte sich nun erst einmal ändern. Zum einen sollte das Soundmodul in der zweiten Gehäuseversion in das Modell integriert werden, und zum anderen sollte ein zwischenzeitlich ersteigerterter 2/16 Kanal Schaltbaustein der neuen Generation in das Modell Einzug halten. Den Kabelstrang mit Stecker für das Soundmodul hatte ich schon vor einiger Zeit fertig gestellt, jedoch noch nicht im Schiff verbunden. Es wurden also gemäss der Anleitung die Kabel mit den modifizierten Steckern aus dem PC fertig gestellt, und die Stromversorgung hergestellt. Das Soundmodul selbst ist nun hängend unter meiner Technikplatte untergebracht. Da zwischenzeitlich auch ein neues Läppi da war wurde schnell die Software installiert, und siehe da, auch unter Windows 7 klappt das ganz wunderbar. Hut ab, liebe Freunde von Neuhaus - Elektronik, sehr gute Arbeit. Also schnell die Sounds geladen und auf das Modul überspielt. Alles läuft zur absoluten Zufriedenheit. Danach wurde noch der 2/16 Kanal Schaltbaustein integriert und die Verbindungen zum Empfänger sowie im Modell hergestellt. Hier kamen alte PC-Litze zum Einsatz, welche aber mit Original JR Buchsenhülsen ausgestattet wurden, wovon ich 2 benötigte. Anschließend wurde die Schaltung für die Positionslaternen und die beiden Scheinwerfer hergestellt, was auch sehr schnell von der Hand ging. Eine LED wollte nicht auf anhieb, aber durch kurzes umpolen wurde diese auch zum Leuchten gebracht. Somit ist die "Shawi" nicht nur mit guten Sounds ausgestattet, sondern kann auch mal bei Bedarf einen nächtlichen Einsatz fahren. Die Scheinwerfer mit den weissen hellen LEDs werden sicher auch dazu beitragen den Fahrspass zu bekommen. Hier die Bilder der nun voll ausgestatteten Technikplatte. Die Rolle Lötzinn ist nur da, damit das Teil zum ablichten stehen blieb.

Die Technikplatte unter der Geschützplatform im eingebauten Zustand. Blick auf die Technikplatte wie diese vom Bug anzusehen wäre Das ganze schräg von der Seite mit den 4 Einheiten darauf Hier das ganze von der Seite. Die Äufhängung des Soundmoduls mittels Gummiband

Noch eine Kleinigkeit zum Transport des Modells. Anfangs hatte ich eine schwere Kiste gebaut, mit Platz  für die Anlage und den nötigen Kleinkram. Da man ja auch älter wird, und sich nicht unbedingt Affenarme holen möchte vom tragen des Modells, so habe ich vor zwei Jahren eine auf Gewichtsersparnis ausgelegte Variante gebaut, welche gerade so groß ist, das entweder die "Rosthern" oder "Shawinigan" da reinpasst. Klein leicht, handlich, und trotzdem ist das Modell durch die starken Leisten im Rahmen voll geschützt. Die Bilder dazu unten. Dazu noch die soweit ausgebaute 6014 von mir, fehlt nur noch die bescheidene Belegung für den 2/16 Schaltbaustein.

Die Kiste im Leichtbau Die bisherige, schwere Transportkiste Die 6014, bereit für die Saison 2010

Nun freue ich mich auf Pfigsten, wo wir dann sicherlich bei gutem Wetter wieder mal unsere Dampfer zu Wasser lassen werden, und tolle Sounds über das Gewässer schallen.