Modell der "Fregatte Köln"
der Klasse 122 im Maßstab 1:100
 der Deutschen Bundesmarine
zuletzt überarbeitet am 13.04.2009

 

Dieses Modell wird von meinem Freund Lutz Dedekind gebaut, mit viel liebe zum Detail! Angemerkt sei hier noch, dass der dargestellte Bauzustand die Fregatte Köln im August 1990 zeigt, also die Köln mit dem weißen Streifen auf dem Hangar, so wie ohne RAM-Starter. Rumpf und Aufbauten bestehen aus GFK-Bauteilen, die Formen dazu sind noch vorhanden. Das Modell ist fahrfähig ausgelegt und vorbereitet für diverse Sonderfunktionen! Highlight sind die dem Original nachgebaute Wellenanlage mit den ebenfalls selbstgebauten, dem Original sehr nahe kommenden, Propellern. Im Gegensatz zum Original sind diese jedoch nicht verstellbar! Zunächst können Sie sich die Bilder anschauen. Den entsprechenden Baubericht finden Sie weiter unten. 


Hier die Bilder der ersten Probefahrt in offenen Gewässern:

Und so sah das mal ganz am Anfang aus:

Bilder der Fahrerprobung von Ostern 2009:

Baubericht über das Modell der Fregatte Klasse 122 

F211 Köln oder was lange währt .....

Dieser Bericht ist noch eine Baustelle genau wie das Modell.

Da ich Schiffsmodellbauer bin war es für mich klar, dass ich nach meinem Ende der Dienstzeit auf der Fregatte Köln auch ein Modell für die Marineecke erstellen wollte. Das von der Fa. Revell angebotene Modell war mir aber zu klein. Mein Bevorzugter Maßstab war schon immer mit wenigen Ausnahmen 1: 100 gewesen. So begann ich 1988 mit dem ernsthaften zusammenstellen von Unterlagen. Außerdem legte ich fest was das Modell später "können" sollte. Folgende Funktionen sind geplant oder bereits gebaut:
Akustisches Signal aus dem Sonardom, Lichterführung wie beim Original in verschiedenen Darstellungszuständen Funktionsfähiges, mehrschüssiges Geschütz, dreh und schwenkbarer Sea-Sparrow Starter, Funktionsfähige Harpoonstarter, aussetzbarer Kutter, drehende Radargeräte, Ausstoß von U - Jagd Torpedos, bewegliches Hangartor, Hubschrauber mit drehendem Rotor und vielleicht auch abheben vom Flugdeck und natürlich auch Typhoon, Dieselsound sowie GT-Sound. Um das Schiff besser manövrieren zu können noch bei einer Maschine unter Last schaltbare Drehrichtungsumkehr.
Nach dieser Auflistung war klar, es bleibt wenig Gewicht für Akkus über.
Zwischenzeitlich war es mir gelungen über verschlungene Wege an Originalpläne der Fregatte heranzukommen. Auch ein Original Spantenriss stand zur Verfügung. So stand einem Baubeginn nichts mehr im Wege. Aber es kam noch besser.

Rumpf und Aufbauten
Im letzten Dienstjahr bekam die Schiffstechnik einen Wehrpflichtigen der auf dem "Vulkan" in der Modellbauwerkstatt gelernt hatte. Es war von da an nur noch eine Bierfrage, bis mir ein original Abzug vom Rumpf des Werftmodells vorlag. Von allen größeren Baugruppen erstellte ich nun Urmodelle um von diesen Formen zu erstellen, ich musste nämlich für etliche Kameraden an Bord Teilesätze erstellen, weil so war es ja nun relativ einfach sich ein Modell zu bauen. Als Material kamen hier je nach Bauteil verschiedene Glasgewebe sowie Laminierharz zum Einsatz. Die Formen existieren übrigens heute noch. Nach den üblichen nacharbeiten (spachteln und schleifen sowie entfetten) stand der Ausbau der Aufbauten an. Im Rumpf sind so ziemlich alle Wasserein- und Austritte für Kühlwasser und Lenzen eingearbeitet. Außerdem im Hangar die Ansaugöffnungen von diversen Lüftern. Gleiches geschah mit der mittleren Aufbaugruppe. Hier sind ja die gesamten Ansaugfilter für Antrieb und Hilfsanlagen untergebracht. Für die großen Prallfilter der Gasturbine ist mir bis jetzt noch nichts eingefallen. Es sind dort also noch hässliche Löcher. Das Oberdeck hat es als Oberfläche auch noch in sich. Im Original ein mehrschichtiger Kunstharzaufbau mit Einstreuung von Quarz um die ganze Sache rau zu machen. Im Modell sieht das dann so aus, das in Basaltgaue Farbe die auf dem Oberdeck aufgebracht ist vorsichtig sehr feiner Quarzsand eingestreut wird. Nach Abtrocknung und Entfernung des losen Sandes dann noch ein Anstrich darüber und fertig ist das Oberdeck. 


Die Wellenanlage und Propeller
Für die Wellenanlage gab es für mich nur eine Lösung und die hieß aufgrund der Länge selber bauen. Also wurden zunächst die Bockarmlager aus Messing gedreht und anschließend mittig gebohrt und auf 4mm aufgerieben. Die Haltearme für die Lager wurden aus entsprechend dickem MS - Blech ausgesägt und zugefeilt. Anschließend wurden Bockarmlager und Haltearme hart verlötet. Als nächstes waren die außen liegenden Verbindungsmuffen für die Welle zu Drehen und innen ein M4 Gewinde einzuschneiden sowie Bohrungen für Sicherungsstifte einzubringen.
Es waren dann noch zwei Stevenrohre zu bauen die in Abt. VI austreten und enden. Es wurde mit den üblichen Schmiernippeln sowie Bronzelagern ausgestattet. Aufgrund der großen Länge der Welle war noch eine weitere Lagerstelle notwendig. Diese wurde als kleines Rohr mit zwei Bronzelagern ausgeführt und bildet gleichzeitig das Drucklager. Alle Teile werden dann mit einem 4 mm Draht verbunden und in der richtigen Position fixiert. Die Arme der Bockarmlager wurden von innen im Rumpf einlaminiert. Nach dem herrichten der einzelnen 4 mm Wellenstücke werden diese eingeschoben und an der Muffe verschraubt und mit Splinten gesichert. 
Der Propeller wurde aus einem Drehteil und die Flügel aus MS Blech hergestellt und hart verlöt. In der Nabe ist ein Gewinde M4 eingeschnitten. Bei der Formgebung der Flügel war das Buch über die 5 Köln recht hilfreich, da dort ein gutes Foto vorhanden ist. Außerdem kannte ich die Propeller und Wellenanlage aus den jeweiligen Werftliegezeiten. 
Als Motoren kommen zwei 5 polige Motoren in der Größe eines Mabuchi 380 RES zum Einsatz. Sie sind mittels seitlich versetztem Getriebe 5,5 : 1 untersetzt. Im Nachgang möchte ich feststellen das die Einbauposition Höhe Abt. VII ungünstig für Wartung und Rep. ist. Ich hätte die Originalposition der Getriebe beim großen Vorbild nehmen sollen. 

Der Sonardom 
Auch beim Sonardom hatte ich das Bedürfnis mir mehr Arbeit als nötig zu machen. Daher baute ich das Schwingerauge wie beim Original aus Gummi. Selbstverständlich ist dahinter ein leistungsfähiger Piezolautsprecher untergebracht welcher später das Signal durch das Gummiauge abstrahlt.

Die Ruderanlage
Neben den üblichen Arbeiten für ein Ruder, wie aussägen und Formschleifen ist hier als Besonderheit die Ansteuerung zu erwähnen. Auf dem Ruderschaft ist ein Zahnrad aufgesetzt, welches durch einen Zahnquadranten der auf einem Servo aufgesetzt ist angesteuert wird. Der Vorteil ist, dass auf dem engen Raum im Achterschiff wenig Platz verbraucht wird und der Servo wenig Kraft aufwenden muss, um das verhältnismäßig große Ruder zu bewegen. 

Die Flossenstabilisierungsanlage

Die "Flossi" soll eines Tages einmal funktionieren. Angedacht ist eine Ansteuerung durch Servos. Als Geber muss wohl ein Gyro oder ähnliches herhalten. Die jetzigen Flossen sind aufgebaut wie Ruder, nur dass sie schräg sitzen.

Anker mit Kette
Funktionsfähige Ankereinrichtungen sind bei mir ein muss.
Der Anker besteht aus insgesamt 12 Teilen aus MS Blech und Draht. Alle Teile sind weich miteinander verlötet, der Anker ist dabei voll beweglich. Für die Kette fertigte ich eine Schablone und fertigte dann 1,2 m Ankerkette aus Einzelgliedern mit einem Quersteg. Jedes Kettenglied ist 2 mal verlötet. Es war ein "Heidenspaß". Bedient wird die ganze Einrichtung von einem Getriebemotor der senkrecht unter dem Spillkopf steht. Das bedeutet beim Anker nieder und auf dreht der Spillkopf wie beim Original mit. Die Kette wird auf einer Trommel unterhalb des Spills gelagert. 

Das 76mm Geschütz
Bis jetzt ist erst die Turmkuppel als GFK Formteil fertig gestellt. Der Turmunterbau besteht aus MS Blech, so auch der Drehkranz. Das Rohr ist ein Drehteil aufgehängt in der Rohrwiege ausgesägt aus 2mm MS Blech. Der etwas größere Versuchstyp funktionsfähig mit Berloque Munition hat gut funktioniert und muss jetzt nur noch verkleinert und angepasst werden. Ich hoffe das ich wie vorgesehen auf 5 Schuss komme.

Die Harpoon Starter
An Bord des Originals befinden sich insgesamt 8 Harpoon Flugkörper, jeder für sich in einem Startcontainer gelagert. 4 dieser Container liegen im Quadrat angeordnet auf einem Startgestell zwischen Brückenaufbau und Schornsteinaufbau. Die Herstellung der Modellteile war nicht allzu schwer. Ein bisschen Draht, Rundholz, Kunststoffstreifen und Blech und fertig waren 4 Starter. Wieso 4 , die haben doch an Bord nur 2 Gestelle. Richtig; der zweite Satz sollte funktionsfähig gemacht werden. Dazu wurde von der Mitte aus ein Loch geschaffen, in welchem ein dünnes Edelstahlrohr untergebracht ist, das einen Luftheuler aufnehmen kann. Das untere Ende wurde mit einem bedingt wärmebeständigen Plättchen verschlossen das zwei Bohrungen enthält. Durch diese Bohrungen werden die Anschlussdrähte der Glühwendel nach außen geleitet (Glühwendel ist ein Stück ausgebauter Heizdraht aus defektem Föhn). Der ganze Starter wird nun auf eine kleine Platine mit 2 Leiterbahnen montiert. Oben sind zwei Anschlußklemmen für die Glühwendel aufgelötet nach unten schauen 2 Kontakte heraus.
Unterhalb des Hauptdeckes ist eine Platine mit entsprechenden Zuleitungen montiert. Durch Bohrungen im Deck können nun entweder die Modellstarter aufgesteckt werden, oder im Fahrbetrieb die funktionsfähigen Starter aufgesetzt werden. Somit sind bei relativer Einhaltung der maßstäblichen Optik 2 FK Schüsse möglich. Je nach Qualität des Luftheulers ergibt sich allerdings eine gerade Flugbahn (sieht toll aus), oder etwas, was so aussieht wie ein Bulle der pinkelt, mit raschem Absturz ins Wasser. Auf jeden Fall sollte beim Schuss darauf geachtet werden das in Schussrichtung nichts brennbares, oder eine Person ist. 

Die Gittermasten
Im Gegensatz zu vielen anderen Modellbauern verwendete ich hier Alu- Rohr um hier der entstehenden Toplastigkeit entgegenzuwirken. Also, fleißig ans Werk. Mit Schere und Säge zuschnitt und dann mit der Schlüsselfeile alles fein zuarbeiten und unter Verwendung von Sekundenkleber zusammenkleben. Anschließend alle Klebestellen noch einmal mit 2 Komponentenkleber bestreichen und nach Aushärtung mit der Schlüsselfeile nacharbeiten. Maße natürlich aus dem Plan, aktuelle Details aus den gemachten Fotos. So entstanden extrem leichte sehr Stabile Bauteile.

Der Kutter mit David
Der Kutter ist aus einem GFK Formteil hergestellt und mit diversen Kleinteilen zu einem kompletten kleinen Kutter ergänzt. Dazu gehören natürlich auch die Riemen und die Bootshaken gefertigt aus Streichhölzern. Der David besteht aus Aluminiumformteilen und im oberen Bereich aus 0,8mm MS Blech. Für die Realisierung erstellte ich auf Basis der Pläne und diverser Fotos eine Formschablone nach der die beiden Davids mit Ablaufbahnen. Eine wüste Fummelei war es dann wieder an denn Originalstellen die entsprechenden funktionierenden Umlenkrollen einzuarbeiten, da das Teil ja später funktionieren soll. Der Kutterwagen ist aus Plexiglas ausgesägt, die Räder jedoch nur ausgefeilt. 

Das Hangartor
war eine besondere Herausforderung. Ich wollte es unbedingt beweglich haben und nach Möglichkeit auch noch wie beim Original. Zunächst wurden daher Z - förmige Lamellen aus 0,8 mm Alu mit einer ebenfalls selbst gebauten Schwenkbiegemaschine gekantet. Danach wurde angepasst an die Hangaröffnung eine Art Rahmen gebaut welcher nach innen wie beim Original sägezahnförmig abgestuft ist. Auf diesen Sägezähnen liegen nachher wie beim Original die einzelnen Lamellen auf. An der Oberseite der Lamellen werden an der Innenseite noch jeweils zwei Zapfen angeklebt. Diese nehmen beim Heben der Unterlamelle jeweils die darüber liegende Lamelle mit. In den Seiten werden kleine Winkelprofile eingeklebt welche beim Heben und Senken die Lamellen führen. An der Hangardecke entsteht somit ein hintereinander gestapeltes Paket wie beim Original. Das Heben und Senken erfolgt mittels Kleinstgetriebemotor und Seilzug. Das ganze liest sich hier relativ einfach, ist jedoch eine wahnsinns Fummelei mit sehr viel Probieren und Anpassarbeit. Ich kann daher nur empfehlen, wenn diese Funktion nicht gebraucht wird, einen definierten Zustand herzustellen. 

Wer Interesse an einem Satz der GfK-Formteile oder weitere Fragen zu diesem Modell hat, 
der wende sich an folgende Adresse:
Lutz Dedekind
Schmiedeweg 17
26419 Schortens
Email: Dede-l.u.S@t-online.de

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