Modell des Rettungskreuzers Hermann Marwede der DGzRS

zuletzt überarbeitet am 14.08.16

Seit geraumer Zeit stand das Modell dieses Kreuzers zum Zusammenbau zur Verfügung, jedoch haben mal wieder die wirren der Zeit es nicht zugelassen, mich mit der Fertigstellung diese Modells zum Ende kommen zu lassen. Die endgültigen und abschlußreichen Arbeiten fanden erst 2013 bis 2014 statt.

Gekauft habe ich den Bausatz so ca. 2003, für den unschlagbaren Preis von 39,95 EUR.
Irgendwann in 2004 habe ich den Bausatz dann angefangen, aber mangels schlüssiger Ideen staubte er auf einem Bord halb angefangen dort ein. Und da ich damals noch in der Wohnung in Bergneustadt rauchte, so zog sich auch eine gute Schicht Nikotin über das Modell. Die Rosthern hatte mich damals mehr gefangen, und die Marwede musste halt warten. Als es sich dann irgendwann abzeichnete nach Braunschweig umzuziehen, so wurde der ganze Bausatz, soweit schon zusammengabaut in der Badewanne von dem Nikotin gereinigt und beinahe wieder in den ursprünglichen Zustand zurück gebracht. Aber es zeichneten sich schon die ersten Fehler beim Bau ab, irgendwo war dann doch nicht mehr ganz die Passungsgenauigkeit gewährleistet und die eine oder andere Klebestelle merklich unsauber ausgeführt, und Teile etwas schief zusammen gebracht. Ich ärgerte mich damals masslos über meine Unvorsichtigkeit, und schwor mir das Modell nun mit erheblich mehr Aufmerksamkeit zu Ende zu bringen, und mich mehr mit der Theorie des Modells und der Ausführung zu befassen.

Es wurden im Internet viele Bilder in Augenschein genommen und auch bald der eine oder andere grundlegende Fehler bei dem Bausatz festgestellt, welche eine authentische Wiedergabe des Modells nicht so einfach möglich machten. Wir wissen ja wie das so ist, besonders im Bereich der Consumer Elektronik bekommen wir Artikel, wo wir oft genug aufgefordert werden eine Firmware nachzuspielen. Bei einem Modell geht das dann eben nicht. So viel auf, dass die Ausnehmungen für die Positiomslaternen am Modell gar nicht vorhanden wahren. Laut Revell sollte man dort schwarze Flächen aufmalen. Ich habe entsprechendes Material aus der Werftzeit recherchiert, und die Ausnehmungen nachträglich ausgefräst und mit Polystyrol bestmöglich nachempfunden. In meinem Modell finden sich nun in jeder Öffnung zwei SMD-LEDs die rot und grün entsprechend in den schwarz grundierten Versenkungen. Die Antriebe der Scheibenwischer an den Brückenfenstern fehlen auch gänzlich, die habe ich aber erst mal außer acht gelassen. Dann sind am Rumpf ja auch die großen eingelassenen Kunststoffteile zu sehen, die beim Original erheblich voller und wulstiger sind. Die könnte man ggf. auch dem Original etwas besser nachempfinden. Die Ansaugschächte für die Diesel sind unter den Niedergängen vom oberen Fahrstand, und wurden auch nicht dargestellt. Fehlen bei mir auch noch.

Insgesamt besteht das Modell aus 5 Hauptbauteilen, dem Rumpf, der hinteren Schale mit Heliaufbau, dem vorderen Hauptdeck, dem vorderen Aufbau mit Turmmast, und der Heliplattform mit Kran. Die hintere und vordere Schale werden mit insgesammt 10 Senkschrauben mit dem Rumpf verbunden. Wegen der schwierigen Platzverhältnisse hatte ich ich das so gewollt, um für eine große Instandsetzung schon einmal gerüstet zu sein.

Was mir von Anfang an erhebliches Kopfzerbrechen und viel Arbeit gemacht hat, war die mögliche Ruderanlenkung im Heckbereich. Eine wie sonst verbaute Version durch Ruderhörner war wegen der darüber befindlichen Wanne für das Tochterboot nicht möglich. So entschied ich mich nach einigen Lösungsansätzen für eine durch Zahnräder übersetzte Steuerung, um so flach wie möglich dort im Heck zu bleiben. Nach dem durchpuzzlen diverser Zahnräder aus Azetal habe ich die passenden Zahnräder gewählt und fast an die originalen Drehstellen verbracht. Diese wurden dann noch mittels eines Handschleifers und einer Klinge auf ein passende dicke von 2 mm gebracht und von einem Abfallteil aus dem Bausatz rundum umschlossen. Soll heißen, die Platte wurde an den Stellen der Zahnräder ausgenommen. Darauf kam zur Abdeckung eine Platte aus Polystyrol. Das ganze wurde dann komplett von unten, also wasserseitig im Rumpf verschraubt. Die Ruderhörner werden nun einfach von unten in die Bohrungen der Zahnräder rechtwinklig eingedrückt, und behalten aufgrund der Presspassung auf lange Sicht Ihre Position. Ein Nachjustieren ist von Hand jederzeit möglich. Die Ruderblätter bestehen aus 1,5 mm Messing in ein 3 mm Messingrohr eingelötet. Angesteuert wird das ganze durch einen Miniservo, der, wie ich zugeben muss ziemlich ackern muss, da das ganze Zahnradgetriebe dort im Heck ja auch mit Fett gefüllt ist. Aber besser ein wenig Fett verdrängen, als Sand im Getriebe zu haben, was das ganze recht schnell zerstören kann. Ein neuer Servo ist günstiger, als das ganze komplett auseinander reißen zu müssen. Und der Reserveservo ist bereit für den Wechsel. Die von mir gewählte Ausführung des Gestänges ist, gebe ich zu, einfach und diletantisch, aber sie erfüllt ihren Zweck und funktioniert einwandfrei, dreht sich mit der Zeit auch nicht aus den Gelenken raus, was die Hauptsache ist. Aber was macht man, wenn doch mal was kaputt geht?

Was mich dann nun zum Hauptproblem im Heck des Modells bringt. Ich arbeite für den Ersatzteilbereich und den Service, und denke auch so. Somit sollten die ganzen Öffnungen auch bestmöglich dafür gewappnet sein, um an alle Ecken heran kommen zu können. Das Problem mit der Ruderanlenkung war soweit gelöst, aber nun komm das Problem der mechanischen Verbindung der Oberschale mit dem Rumpf. Wie die beiden Versuche in der Badewanne zeigten geht da was am Heck, und der Heckbereich geht bei gutem Schub gut ins Wasser. Somit steht dort eine gute Wassersäule an und drückt sich an das Modell. Den Bereich zwischen Rumpf und der anstehenden Schale für das Beiboot dachte ich zunächst durch eine Gehäusedichtmasse aus dem Automobilbau abdichten zu wollen. Mist, das Zeug war zu zäh, machte es eben nicht dicht, und war im nachhinein auch noch sehr schlecht wieder zu entfernen. Ich habe Tage gebraucht um alle Rest davon wieder zu entfernen, und suchte nach einer anderen Lösung. Nach dem Blick auf meine Ruder - Zahnrad - Konstruktion kamen mir gewisse Themen aus meiner Marinezeit und der Konstruktion wieder hoch. Fett ist zäh, und wird auch in Labyrinthdichtungen gerne angewendet. Warum soll das nicht auch das Eindringen von Wasser in den Rumpf verhindern, wenn die Spalten so klein wie möglich sind. Also solte das die Lösung sein, nur die passende Umsetzung war eben noch schleierhaft. Dieser Anastaz wurde dann doch verworfen und die hintere Schale von der Bootswanne des Beibootes getrennt. Die Schale des Beibootes wurde dann doch fest eungeklebt.

Unter den Aufbauten im Rumpf befindet sich, recht weit unten, die Technikplatte, auf der die zwei Fahrtsteller, der Empfänger, der Soundbaustein und später auch noch der 2/16 Kanal Schaltbaustein seinen Standort finden soll. Im Vorschiff befindet sich noch ein Stück Abflussrohr DN50 mit Ansatz. Dieser wir mit dem Gummieinsatz dazu verwendet den kleinen 8 Ohm Lautsprecher aufzunehmen, das Rohr dient als Resonanzkörper. Hierrüber werden die Sounds aus dem Neuhaus Soundbaustein abgestrahlt.

Marwede in Fahrt Marwede in Fahrt Marwede in Fahrt
Langsam wurde mir auch bei der weiteren Ausführung des Modells klar, das die originale Aluminiumausführung des Schiffes seine Tücken bereit hielt. Die Seetüchtigkeit ist einem DGzRS Rettungskreuzer in keinster Weise abzusprechen, jedoch ist auf Grund dessen eine Kunststoffumsetzung erheblich schwerer in ein fahrtüchtiges Modell umzusetzen. Zuladung in Form von Empfänger, Motoren, Akkus und Soundbaustein wurden immer fraglicher. Darum hatte ich mich von anfang an gescheut den Rumpf frühzeitig zu lackieren, und habe es dem Ergebnis der ersten Tests in der Badewanne überlassen um zu entscheiden wie es lackiert werden soll. Und das war nun erst im August 2014. Zum Schluß wurde akribisch jedes Bauteil auf der Küchenwaage auf das Gramm genau gewogen. Fakt ist, dass die Masse des Modells eher im hinteren Bereich des Modells zu finden ist, und nicht, wie einem der Aufbau sugeriert im zweiten viertel des Modells.

Nun denn, irgendwann sah ich auch ein Bild eines fertig gestellten Modells, wo der Turm mit zig roten und weißen LEDs ins beste Licht gerückt wurde. Das wollte ich auch. Das war dann die Aufgabe für den Herbsturlaub 2013, wo ich dann den ganzen Turm entsprechend elktrifizierte und einige Meter Kupferlitze durch den Turm zog, und dort so manche LED an die entsprechende Position brachte. Die Schweinwerfer wurden mit hellen LEDs in SMD Ausführung bestückt, sowie auch so manche LEDs in weiß und rot an die entsprechenden Positionen gemäß Bauplan in den Aufbau gebracht. Die Enden der Kupferdrähte wurden dann auf eine Lochrasterplatine innen an der Decke des Steuerstandes zusammen gefasst, um von dort mittels Kabelstrang irgendwann auf einen 2/16 Kanal Nautic Schaltbaustein gebracht zu werden. Es war eine sehr eigentümliche Arbeit das ganze eben in den Turmaufbauten zu verstecken, aber es war soweit erfolgreich. Bis auf ein paar Litze ist das ganze auf den ersten Blick nicht mal zu erkennen. Zwischenzeitlich wurde des Baustein umdisponiert auf den neuen Schaltbaustein von Nehaus Elektronik.

Im weiteren Bau, besonders bei der anzusetzenden Aluminiumstruktur auf den beiden seitlichen Außenwänden des Rumpfes viel dann auf, dass der orange farbene Bumper am Heck gänzlich fehlte. Im Original befindet sich dort ein, wohl aus Schaumstoff oder ähnlichem Material bestehendes Teil, was beim anlegen (ähnlich eines Fenders) ein Aufschlagen des Rumpfes an einen Steg verhindern soll. Dieses Bauteil sucht man im Bausatz vergebens. Ich werde es auch erst zu gegebener Zeit nachrüsten, das es im Moment noch wichtigeres gibt was umgesetzt werden muss.

Ich hatte mich für die Energieversorgung recht früh für NiMhi-Akkus im Mignonformat entschlossen, welche in eine Box als Paket zu 6 Zellen eine Nennspannung von 7,2 Volt liefern. Voll geladen sogar bis zu 8,4 Volt. Die Leistung liegt bei 2450 mAh, und sollte so doch für einige Zeit genug Saft für den Kreuzer bereit stellen können. Es sind dann 4 Packs geworden, wovon ich jedoch nur 2 zur Verwendung im Modell ausgerüstet habe. Nach einigen Versuchen kam dann der Moment, wo die Akkus Ihren Standort haben sollten. Der war dann direkt unter dem Hauptdeck vor der Wanne des Tochterbootes gefunden, wo das Pack direkt in zwei Schienen eingeschoben wird.

Der Antrieb besteht aus 3 Motoren von Igarashi, zusammen in einem Gestell aus Polystyrol gefertigt, und dort die Motoren eingeschraubt. Das Gestell ist mittels 4 Gummipuffer in den Rumpf eingehangen. Die Drehbewegung wird mittels Kupplungen aus Gummi direkt auf die Wellen der Stevenrohre gebracht. Das ganze ist wieder erwarten doch nicht so leise wie erwartet, jedoch immer noch besser als das Theater mit mechanischen Kupplungen und deren Spiel. Als Antriebswellen sind 3 Stevenrohre mit Wellen mit M2-Gewinde verbaut, wobei der mittlere Propeller rechts drehend ist, und die beiden Außenpropeller von außen über oben nach innen drehen. Der Mittelmotor bekommt einen, und die beiden Außenmotoren auch je einen Fahrtsteller. Es kommen hier zwei Robustregler aus dem Hause "Brüggen" zum Einsatz. Für das "drehen auf dem Teller" wäre noch ein Umschaltrelais vorzusehen, aber im Moment nicht eingeplant. Muss ja auch nicht groß sein, es reichte eins mit einer Schaltleistung von ca. 6 Ampere.

Zwischenzeitlich habe mein Kumpel und ich unsere alte 6014 von Graupner mit Modulen von "Jeti" in das neue Zeitalter gebracht, und fahren nun mit 2,4 Ghz. Dazu im Detail mehr unter dem Thema "Jeti". Der Knackpunkt der Umrüstung ist jedoch die Anpassung für die alten 2/16 Kanal Schaltbausteine. Hier steht noch ein Anpassung an, die ich selber noch nicht vollzogen habe, aber um die ganzen LEDs mal zum leuchten zu bringen, unerlässlich. Oder doch nicht?

Marwede in Fahrt

Marwede in Fahrt
Liste der Bauteile für die Marwede, Motoren, Kupplungen, Wellen mit Stevenrohr, Propeller, LEDs, Lautsprecher, Akkus, Akkuhalter, Fahrtsteller, Zahnräder für das Rudergetriebe wird noch nachgereicht.

 

An dieser Stelle der Bauplan Original Revell des Bausatzes (26,5 Mb als Zip)

 

Es folgen die Skizzen und Änderungen die sich mit der Zeit aus den Erkenntinissen der Baukonstruktion und aus dem weiteren Bau des Modells ergeben haben.